Barbi Marković und Karin Peschka, Lesung und Gespräch

Feldkircher Literaturtage 2023: Literatur und Klasse

Freitag, 12. Mai 2023 - 19:30

Moderation: Sabine Scholl

Barbi Marković: Die verschissene Zeit
Belgrad, 1995: Marko, seine Schwester Vanja und Kasandra aus der Roma-Siedlung leben im „riesigen psychowirtschaftlichen Desaster“ der 90er-Jahre – einem Teufelskreis aus Armut, Gewalt, Inflation, Drogen und neuen Technologien. Ein einzigartiges popkulturelles Spiel mit dem Belgrad der Neunziger – und zugleich ein verrückter Wettlauf gegen eine Zeit, die die Gesellschaft eindeutig verschissen hat.

Karin Peschka, Dschomba
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.

Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien, 2011/2012 als Stadtschreiberin in Graz. 2009 machte Markovic mit dem Thomas¬Bernhard-Remix¬Roman „Ausgehen“ Furore. 2016 erschien der Roman „Superheldinnen“, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert¬von¬Chamisso¬Preises sowie 2019 den ¬Priessnitz¬Preis erhielt. 2017 las Barbi Markovic beim Bachmann¬Preis, 2018 wurde „Superheldinnen“ im Volkstheater Wien aufgeführt. Zahlreiche Kurzgeschichten,Theaterstücke und Hörspiele. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Die verschissene Zeit“ (2021).

Karin Peschka, geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien. Arbeitete u. a. mit alkoholkranken Menschen und mit arbeitslosen Jugendlichen, aber auch mehrere Jahre im Bereich Onlineredaktion und Projektorganisation. Karin Peschka publizierte in diversen Anthologien und schrieb Kolumnen für oe1.ORF.at. 2008 erschien in der Edition Neuhauser Kunstmühle ihr Kunstbuch „Sterntaler“ (mit Michael Hedwig). Ihr Debütroman „Watschenmann“ wurde 2019 für die Bühne adaptiert und im Wiener Volkstheater aufgeführt. Zahlreiche Auszeichnungen u.a. Nominierung für den Österreichischen Buchpreis 2020 („Putzt euch, tanzt, lacht“), Robert-Musil-Stipendium für die Arbeit am aktuellen Roman „Dschomba“. Veröffentlichungen u.a. Putzt euch, tanzt, lacht, 2020.

Barbi Markovic Foto von Apollonia Theresa Bitzan
Karin Peschka Foto von Chris Zvitkovits