Schallwende-Porträtkonzerte 2020: Petra Stump Linshalm, Vivian Domenjoz und Ralph Schutti

Samstag, 19. September 2020 - 20:15

Kuratiert von Wolfgang W. Lindner und Dietmar Kirchner

„Wie die Gesellschaft selbst, so wandelt sich auch die Komposition. Ging der Komponist des 19. Jahrhunderts von tonsprachlichen Gegebenheiten wie Dur-Moll-System, Tonalität, Stimmführung, Takt-metrischer Gliederung aus, so geht der Komponist heute von einer Neu-Strukturierung des Materials aus. Die neuen Techniken beginnen im 20. Jahrhundert und haben bisher unbekannte musikalische Welten erforscht, die Welt der Geräusche und Klangfarben, die vielfältigsten Formen im zeitlichen Ablauf bis hin zur Forderung einer neuen Ästhetik. Es drängen sich aber auch Fragen nach Sinn und Bedeutung und nach dem Engagement für diese Musik auf. Ein zentrales Thema ist die Musikvermittlung: Neue Musik Kindern und Jugendlichen vertraut zu machen, und Komponisten wie auch Ensembles, die in diesen Bereichen tätig sind, zu fördern, ist Ziel der ARGE-Schallwende. Ganz in der Tradition der Stadt Feldkirch (Dr. Helmut Futscher und Walfried Kraher) findet hier eine Auseinandersetzung mit neuem Musikschaffen statt.“
ARGE-Schallwende, Dietmar Kirchner & Wolfgang W. Lindner

Petra Stump-Linshalm - „…Das Duo Stump-Linshalm hat sich mehr als zu einem Geheimtipp entwickelt und bestach im Metallenen Saal des Musikvereins nicht nur durch technische Feinheit, sondern erfrischte mit seiner Bereitschaft, nicht in vorgegebenen Kategorien zu denken…“ Österreichische Musikzeitschrift, 2006 „Die Kompositionen sind sehr sinnlich und es ist zu spüren, dass sie aus der Imagination gespeist sind. Sie erzeugen lebendige Bilder und Geschichten oder lassen die Zuhörenden einfach in die Vielfalt und Schönheit der Klänge eintauchen“.
Dietmar Kirchner, Kurator
Ausführliche Informationen zu Petra Stump-Linshalm: https://www.stump-linshalm.com

Vivian Domenjoz ist ein sehr vielfältiger Komponist, was sich in seinem Musikstil gut erkennen lässt. Vom Einklang und manchmal auch über scheinbar redundante Elemente bis hin zu neuesten Klängen, mit Affinität zu spektraler Musik, befindet er sich in ständigem „Work in Progress“, ohne jemals klischeehaft zu wirken. Die Prozesshaftigkeit in der Behandlung seiner kompositorischen Mittel ist gut hörbar. Das ist das Feld seiner Inspirationen, die Schöpfung aus dem Klang selbst.“
Wolfgang W. Lindner

Ralph Schuttis Wissen um verschiedenste Techniken und Spielarten der „Neuen Musik“ wiederum ermöglicht ein bewusstes Auswählen aus der Vielfalt. Ralph Schutti macht sich unterschiedliche Techniken und Kompositionsweisen für seine persönliche Klangsprache zunutze, so ist es Schuttis Intention, eine sehr intime Beziehung der Töne oder Klänge zu manifestieren. Es ist ein kontrolliertes Spiel mit dem Material, mit den Möglichkeiten, die heutigen Komponisten zur Verfügung stehen: kleine Bausteine, ein Faden, der kunstvoll verwoben werden will – was allerdings besonders kraftvolle und energiegeladene Momente nicht ausschließt.“ Silvia Thurner, Musikdokumentation Vorarlberg

InterpretInnen: TENM – Tiroler Ensemble für Neue Musik
 

Ausführliche Informationen: http://www.tenm.at/