Parallelen - Reden über das gute Leben: Vielfalt

Sonntag, 16. Juni 2024 - 10:30

Mit
Renate Huber Kultur- und Zukunftserforscherin, Lerngestalterin, Organisationsentwicklerin, Coach, Autorin, Obfrau von „Vielfalt gelingt - Verein zur Förderung von generationenverbindendem Lernen", Bregenz
Brigitte Stadelmann Trägerin des Agathe-Fessler-Frauenpreises 2024, Aktivistin und Co-Gründerin des Vereins GoWest für LGBTIQ+, Sozialarbeiterin, Leiterin des amazoneZENTRUM, Verein Amazone, Bregenz
Margarete Zink Kultur- und Kunsthistorikerin, Kuratorin, Projekt- und Ideenentwicklerin, Moderatorin, Rankweil

Die Reihe Parallelen schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis über Themen, die unser Leben als Individuen sowie als Kollektiv betreffen. In einer offenen Gesprächsrunde diskutieren Renate Huber und Brigitte Stadelmann mit Margarete Zink über den Begriff „Vielfalt“ und dessen Bedeutung in ihrem Leben und Arbeitsumfeld. Der Eintritt ist frei.

Vielfalt ist ein Begriff, mit dem aktuell viele kulturpolitische Projekte und Initiativen, aber auch wirtschaftliche Unternehmen arbeiten. Die Vorstellungen davon, was damit gemeint ist, gehen oft weit auseinander. Das Gleichbehandlungsgebot und gesetzliche Rahmungen – wie die Menschenrechte – bringen etwas mehr Klarheit und den moralisch-rechtlichen Aspekt in den Vielfaltsbegriff: Das bedeutet Chancengleichheit und Gleichstellung unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung oder Behinderung. "Diversity", der englische Begriff, bezieht auch den sozio-ökonomischen Aspekt ein. Dieses Konzept verzichtet auf die Grenzziehung und Wertung zwischen „Wir“ und „die Anderen“. Es steht als Gegenmodell zum „Othering“, der Andersmachung, bei der das „Andere“ differenziert wird, um eine eigene „Normalität“ zu bestätigen.
Was bedeutet nun Vielfalt in diesem Spannungsfeld? Wie wirken sich Diskurse des Unterscheidens in kulturellen und sozialen Gemeinschaften aus? Was geschieht hingegen, wenn ein macht- und diskriminierungskritisches Verständnis von Vielfalt gefördert wird? Und die zentrale Frage: Was genau begünstigt und ermöglicht gelingende Vielfalt?
In der Diskussionsrunde mit Publikumsbeteiligung werden diese und andere Fragen rund um den Begriff Vielfalt erörtert. Ausgangspunkt des Gesprächs sind dabei die Lebenswege von Renate Huber und Brigitte Stadelmann. Bei Beiden gibt es immer wieder Bezüge zu den oben genannten sozio-ökonomischen und moralisch-rechtlichen Aspekten der Vielfalt, die ihre unterschiedlichen Arbeitsfelder miteinander verbinden.

RENATE HUBER (54) ist Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt. Dementsprechend vielfältig lesen sich heute die Namen ihrer Partner*innen als Coach, Organisationsentwicklerin, Lerngestalterin, Autorin, Kultur- und Zukunftserforscherin aus dem Bildungsbereich, aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Sie ist Mitgründerin und Obfrau von Vielfalt gelingt, einem Verein zur Förderung von generationenverbindendem Lernen. Im Team sind Ruth Allgäuer, MA, Dipl. Ing. (FH) Patrik Neff, MA, Mag. (FH) Elisabeth Paterno, Mag. Clemens Piber, Mag. Dr. Hannes Piber und die Fotokünstlerin Petra Rainer.
Im Gespräch bei den Parallelen im Theater am Saumarkt wird Renate Huber unter anderem auch die Tätigkeit des Vereins „Vielfalt gelingt“ vorstellen. Der Fokus des Vereins besteht darin, Verbindungen zwischen Generationen und Organisationen zu schaffen. In diesem Vertiefungsprojekt, das von der Österreichischen Forschungsfördergesellschaft mitgefördert wird, lernen ganz junge und erfahrene Menschen aus Profit- und Non-Profit-Organisationen miteinander voneinander und überwinden so ihre eigenen Bubble-Grenzen. Gemeinsam engagieren sie sich für nachhaltige Entwicklung. Unter dem Motto des generationenverbindenden organisationsübergreifenden Lernens gelingt es Renate Huber auch in ihrer beruflichen Tätigkeit als Coach und Organisationsentwicklerin, sich mit verschiedenen Diversitätsfragen konstruktiv auseinanderzusetzen und Lösungen anzubieten, die vor allem in der Unternehmensentwicklung dazu beitragen, Vielfalt als Potenzial anzusehen. In ihrem Firmenmotto „Vielfalt gestalten“ drückt Renate Huber bereits aus, was ihre Motivation ist, und sie antreibt: Neben einem Interesse für Lerngestaltung und Potentialentfaltung ist dies auch ein Forschungsinteresse – sowohl mit ausgeprägter Zukunftsorientierung als auch mit Blick zurück in die Herkunftsgeschichten der Menschen.
Ihre Ausbildung begann Renate Huber mit einem Lehramtsstudium in Geschichte und Französisch an den Universitäten Salzburg und Reims/ Frankreich. Dem folgte ein Forschungsprojekt am Ludwig-Boltzmann-Institut für Gesellschafts- und Kulturgeschichte Salzburg bzw. am Institut für Geschichte an der Universität Salzburg und danach ein PhD/ Doktorat in Cultural Studies am Department of History and Civilization am European University Institute in Florenz/ Italien. Ihre zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen legen einen Schwerpunkt auf Geschlechterforschung und Identitätsgeschichte. Mit der Methode der „Oral History“, der mündlich erzählten Lebensgeschichte und dem Aufzeichnen von Erinnerungen, fand Renate Huber eine Methode, um aus wissenschaftlicher Sicht die vielschichtigen Rollenbilder von Frauen und Männern in der Nachkriegszeit zu beleuchten. Dieses Know-How nahm sie in ihre weiteren Berufsfelder in anderen Bereichen mit und verknüpfte sie mit neuen Inhalten. Der rote Faden in ihrer Tätigkeit als Forscherin, Autorin, beim Coaching und als Lerngestalterin wird das Hauptthema bei der Gesprächsrunde rundum das Thema Vielfalt sein: Lebensrealitäten von Frauen und Männern, Zugehörigkeit und Differenz, Identitätskonstruktionen und Geschlechter- sowie Generationenbeziehungen. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten: Diplom- und Doktorarbeit:„I säg all, ma heat vrgessa höra schaffa ...“. Alltagsleben von Frauen in Vorarlberg während der französischen Besatzungszeit 1945-1953 anhand lebensgeschichtlicher Interviews, Diplomarbeit, Salzburg 1996 PhD: Regionale und nationale Identitäten in Vorarlberg (1945-1965). Geschlecht, Migration und Besatzung als Interaktionsfelder zwischen Zugehörigkeit und Differenz, PhD, European University Institute, Florenz 2002 → publiziert als: Identität in Bewegung. Zwischen Zugehörigkeit und Differenz. Vorarlberg 1945 – 1965. Innsbruck/ Studienverlag 2004 Links: https://www.wko.at/charta-der-vielfalt/start www.renatehuber.at (www.vielfaltgestalten.at) https://www.renatehuber.at/blog/artikel/generationenverbindendes-organis... https://www.linkedin.com/pulse/wir-verbinden-generationen-und-organisati...

BRIGITTE STADELMANN (54) absolvierte eine Ausbildung zur Elementarpädagogin in Zams in Tirol und schloss später die Akademie für Sozialarbeit in Bregenz ab. Von 1989 bis 2007 war sie in diversen Einrichtungen wie dem SOS-Kinderdorf, dem ifs oder als Schulsozialarbeiterin in Rieden und Vorkloster tätig. 2006 gründete sie gemeinsam mit anderen Aktivist:innen in der Landeshauptstadt Bregenz den Verein GoWest für LGBTIQ+. Seit 17 Jahren ist sie im Verein Amazone tätig und leitet dort das amazoneZENTRUM, ein Freizeitraum für Mädchen*, junge Frauen*, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Jugendliche von 10 bis 25 Jahren. Am 29. Februar 2024, dem Equal Care Day, wurde im Marienheim der Agathe-Fessler-Preis an Brigitte Stadelmann vergeben. Die Namensgeberin des Bregenzer „Frauenpreises“ Agathe Fessler richtete 1905 mit dem Marienheim in Bregenz ein Asyl für stellenlose junge Frauen ein und gilt als Begründerin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg. Der Agathe-Fessler-Frauenpreis nominiert Frauen mit Bezug zu Bregenz mit besonderen beruflichen oder ehrenamtlichen Leistungen und beispielgebendem Wirken für die Chancengleichheit von Frauen.
„Brigitte Stadelmann engagiert sich bereits seit 35 Jahren beruflich und ehrenamtlich für eine geschlechtergerechtere, tolerantere und buntere Gesellschaft“, heißt es in der Jury-Begründung. „Doch sie setzt sich nicht nur unermüdlich für mädchen- und frauenpolitische Themen ein, sondern ist selbst auch ein ‚Role Model‘. In der Amazone steht sie den Mädchen und Frauen permanent mit Rat und Tat für Probleme jeder Art zur Seite und motiviert die jungen Heranwachsenden, an sich zu glauben und ihren individuellen Lebensweg zu gehen. Zudem ist sie Fachfrau für die Themen Selbstbehauptung und Gewaltprävention, zu denen sie Workshops an Schulen, Betrieben und Jugendzentren abhält.“ (Zitiert nach: https://www.bregenz.gv.at/rathaus/news/frauenpreis-2024-geht-an-brigitte..., abgerufen am 3.4.2024)   Der Verein Amazone arbeitet mit queer-feministischer Grundhaltung gesellschaftsverändernd und sieht es seit jeher als Auftrag, Barrieren zu Mitbestimmung und -gestaltung zu erkennen, zu benennen und zu kritisieren. Darüber hinaus schafft der Verein in seiner Arbeit Diskussions- und Reflexionsräume. Bei der Gründung des Mädchenzentrums im Jahr 1998 standen Partizipation und Mitgestaltung von Mädchen im Mittelpunkt aller Anliegen. Die Arbeit erfolgte direkt mit dieser Zielgruppe, der Verein Amazone verstand sich aber – ganz im Sinne feministischer Mädchenarbeit – auch als Sprachrohr in Politik, Medien und Öffentlichkeit. Im Laufe der Zeit differenzierte der Verein seine Arbeitsbereiche, Tätigkeitsfelder und Inhalte immer weiter aus. Auch die Zielgruppen wurden heterogener und vielschichtiger, Intersektionalität in der Arbeit immer wichtiger: Das Ziel, gesellschaftliche Partizipation zu fördern beinhaltet auch, Perspektivenvielfalt sichtbar und hörbar zu machen, vielfältige Anliegen und Expertisen miteinzubeziehen, Vorurteile abzubauen, Privilegien zu reflektieren, Solidarität zu fördern und Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen.“ (Zitiert nach: https://www.amazone.or.at/uber-uns/25-jahre-verein-amazone , abgerufen am 3.4.2024) Links: https://www.amazone.or.at/uber-uns/team/brigitte-stadelmann https://www.bregenz.gv.at/rathaus/news/frauenpreis-2024-geht-an-brigitte... https://www.amazone.or.at/uber-uns/25-jahre-verein-amazone

MARGARETE ZINK Die Projektinitiatorin und Moderatorin Margarete Zink (50) wurde in Feldkirch/Vorarlberg geboren, lebt und arbeitet in Rankweil, ist Kunsthistorikerin, Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Archivarin und Kuratorin. Ein kunsthistorisches Studium (Mag. Phil. 2008, Thema „Regional und Religiös- Das regionale Künstlerbild am Beispiel der Biografie des Vorarlberger Künstlers Martin Häusle 1903-1966“) und museologische Kenntnisse bilden die Basis für ihre Forschungen zur Bedeutung von Identitäts- und Geschichtskonstruktionen in Kunst, Wissenschaft, Archiven und Museen. Von 1993 bis 2010 war ihr Lebensmittelpunkt in Wien. Seit 2010 ist sie in Vorarlberg als freie Kulturschaffende und Forscherin tätig in Kooperation mit Archiven und Museen. Bludenz Kultur GesmbH, Stadtarchiv Feldkirch, Stadtarchiv Dornbirn, Wirtschaftsarchiv Vorarlberg, Stadtmuseum Dornbirn, Historisches Gemeindearchiv Rankweil, S-MAK Lustenau, Theater am Saumarkt). 2012 wurde ihre Tochter Eleonore geboren. Als Alleinerzieherin verlegte sie ihre Tätigkeiten ins Archiv und begann zuerst im Stadtarchiv Feldkirch und dann im Wirtschaftsarchiv Vorarlberg auf geringfügiger Basis Archivbestände zu verzeichnen. Ab 2015 lag der Schwerpunkt auf der Vermittlung und Veröffentlichung von Archivbeständen des Wirtschaftsarchivs Vorarlberg (u.a. Idee-, Konzept- und Projektentwicklung der Projekte „Grafikdesign archivieren“ und „1000 Plakate auf volare“, Ausstellung „Ware Dirndl“ in Kooperation mit Stadtmuseum Dornbirn). Seit 2018 richtet sie ihren Fokus stärker auf die Erforschung der Geschichte der Gegenwart und Vergangenheit mit der Methode des „Oral History“. Die lebensgeschichtlichen Forschungen für das Historische Archiv der Marktgemeinde Rankweil werden in der Reihe „Geschichte, die das Leben schreibt“ in der Publikation „Rankweil extra“ veröffentlicht.  

ART WORK Petra Rainer, Hände von Frieda Fränkel (100), 2006, S/W-Fotografie, 11x11 cm „Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wer kann ich sein?“ Solche Fragen können beim Betrachten der Fotografie von Petra Rainer und dem Lesen der Biografie von Frieda Fränkel in den Sinn kommen. Diese Fotografie ist Teil einer Serie, die im Rahmen eines Buchprojekts gemeinsam mit Christine Haiden entstanden ist. Christine Haiden führte über mehrere Jahre Gespräche mit 100-Jährigen, die zwischen 1903-1906 geboren wurden, und wurde dabei von der Fotografin Petra Rainer begleitet. Das Interview mit Frieda Fränkel wurde am 27. Jänner 2006 in Wien geführt, 10 Tage davor hatte sie ihren 101. Geburtstag gefeiert. Frieda Fränkel wurde am 17. Jänner 1905 in Wien als erstes Kind einer jüdischen Mutter und eines vor den Pogromen in Polen geflüchteten jüdischen Schuhverkäufers geboren. Als Kind schon sang sie in Operetten im Raimund-Theater und in der Volksoper. Als junge Frau arbeitete sie als Angestellte im Hotel Imperial als Kosmetikverkäuferin und nach ihrer Heirat machte sie sich zusammen mit ihrem Mann mit einem Schönheitssalon selbständig. 1938 konnten sie mit falschen Pässen nach Belgien fliehen und gingen dann über Frankreich nach Italien. Sie kam dort mit Maniküren für die „Bonzen“ durch, wie sie im Interview erzählt. Nach dem Krieg lebte sie noch einige Jahre in Neapel. 1952 ging sie mit ihrem Mann wieder nach Wien zurück. Ihre eigene Entfaltung wurde durch viele Umstände unterdrückt, aber sie behielt einen starken Willen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu verändern. Unter anderem auch durch ihre vielen Reisen in Europa, nach Amerika, Australien und Neuseeland: „Da war ich die Königin.“ Die Hände der 100-jährigen Frieda Fränkel, die ihr Fotoporträt als junge Frau halten, wurde für die Parallelen als Teaser ausgewählt, weil diese Fotografie verschiedene Zeitebenen miteinander verbindet, Jung und Alt zugleich zeigt. Die Körperlichkeit der Fotografie der jungen, schönen Frau in der Pose einer reiselustigen, die Sonne anbetenden Diva, weit weg von Alltag und Arbeit, neben dem damit kontrastierenden Alter der Hände berühren Themen, die auch heute noch in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen: Zum einen Schönheit und Alter, zum anderen individuelle und kollektive Identitätsvorstellungen und Zugehörigkeiten. Im Blick der Kamera definiert die Porträtierte ihre Weiblichkeit und eine ganz bestimmte Rolle ihrer Selbst. Es geht um Identität durch Schönheit, Pose und um ihre Selbst-Inszenierung an Sehnsuchtsorten. In der Fotografie von Petra Rainer wird die vergangene Jugend selbst zum Sehnsuchtsort. Und das hohe Alter wird zu einem ebenso erstrebenswerten Ideal, ein Wunder. PETRA RAINER Petra Rainer (50) ist geboren in Saalfelden/Salzburg, lebt und arbeitet in Hard/Vorarlberg, Salzburg und Wien. Schwerpunkt ihrer fotografischen und künstlerischen Tätigkeit sind mehrteilige Bilddokumentationen und Porträtserien für Ausstellungen und Bücher. Ausbildung 1992-94 Kolleg für Fotografie an der Höheren Grafischen Bundes-Lehr- und -Versuchsanstalt, Wien, 2001 Grafik-Design-Ausbildung am GBV Wien, 2002 Atelierstipendium des Landes Salzburg in Litauen. Für die Zeitschrift „Welt der Frau“ entstanden viele Porträts und veröffentlichte in Kooperation mit Christine Haiden mehrere Bücher. Christine Haiden war von 1993 bis 2021 Chefredakteurin der Zeitschrift „Welt der Frau“, und ist-Präsidentin des OÖ-Presseclubs. Literaturtipps: Christine Haiden, Petra Rainer: Vielleicht bin ich ja ein Wunder – Gespräche mit 100jährigen, Residenz Verlag, Salzburg 2006 Christine Haiden, Petra Rainer: Wunderbar Weise: Lebenserfahrungen 100—Jähriger, Residenz Verlag, Salzburg 2011. Link: http://www.petra-rainer.at