Die diesjährigen Literaturtage beschäftigen sich mit dem Thema „Klassismus“, der Zugehörigkeit zu einer „Klasse“ und den damit verbundenen Diskriminierungen. "Dabei ist die Gruppe von weniger privilegierten Menschen nicht mehr mit der althergebrachten Arbeiterklasse gleichzusetzen, sondern ist vielfältiger und komplexer strukturiert," merkt die Expertin und Autorin Sabine Scholl an.
Es wird der Frage nachgespürt, wie der „Klassismus“ in der Literatur, ob thematisch, sprachlich oder als literarisches Erbe, repräsentiert und bearbeitet wird.
Podiumsdiskussion mit Eva Schörkhuber, Barbi Markovic, Karin Peschka und Dincer Gücyeter zum Thema „Literatur und Klasse“. Moderation Sabine Scholl
Die Nobelpreisträgerin Annie Ernaux, war eine der ersten, die ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu zum Thema literarischer Werke erhob. Sie inspirierte Didier Eribon, der mit dem Essay Rückkehr nach Reims das Thema Klasse in den deutschsprachigen Raum transferierte. Er war Schüler des Soziologen Pierre Bourdieu, dessen Studie Die feinen Unterschiede den Begriff des Habitus prägten. Zum Thema erschienen kürzlich einige Anthologien deutschsprachiger Literatur, wie Brotjobs und Literatur, sowie Klasse und Kampf. Zum Thema Bildung und Klasse sind Francis Seeks Zugang verwehrt, Klassenreise von Brigitte Theissl/Betina Aumair oder auch Marlen Hobracks Klassenbeste zu nennen.